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Die Gefahren des Klimawandels und der globalen Erwärmung für den Kakaoanbau

Eine heisse Angelegenheit

Veröffentlicht von Thierry am 3 April 2022

Klimawandel und Erderwärmung: Gefahr für den Kakaoanbau und die Schokoladenherstellung

 

Während der Trockenperiode sind die Höchsttemperaturen, die sich heutzutage als viel höher erweisen als noch vor einigen Jahren, in letzter Zeit für die Kakaobauern mindestens genauso problematisch geworden wie der Wassermangel oder die neuen Krankheiten, die in den vergangenen Jahrzehnten aufgetreten sind.

Die Regionen, die eindeutig am anfälligsten für die globale Erwärmung sind, befinden sich ausnahmslos in Westafrika, hauptsächlich an der Elfenbeinküste und in Ghana, den beiden Ländern, aus denen derzeit fast 60% der weltweiten Kakaoproduktion stammen... Man kann also berechtigterweise behaupten, dass die weltweite Kakaoproduktion vor grossen Umwälzungen steht.

Es zeigt sich aber auch immer deutlicher, dass es grosse Unterschiede zwischen den verschiedenen Regionen der Erde gibt, was ihre Anfälligkeit für diese Veränderungen betrifft. Es entstehen sogar neue Regionen, die bislang kaum für den Kakaoanbau geeignet waren und sich nun zu wahren Eldorados entwickeln.

Klimawandel globale Erwärmung Gefahren für Kakaoanbau und SchokoladenherstellungWenn man sich die Auswirkungen dieser extremen Temperaturen genauer ansieht, entdeckt man ein immer gleiches Muster: Die Kronen der Kakaobäume trocknen aus, weil sie von der Sonne verbrannt werden, die Bäume wachsen nicht mehr wie gewohnt, erblühen demzufolge nicht, werfen daher viel weniger Früchte ab und dies zu nur schwer vorhersehbaren Zeiten (vor oder nach der üblichen Erntezeit).

Da die Früchte (Schoten) während der Regenzeit reifen, verrotten sie oft schon am Baum, zudem schaden neue Krankheiten den verbleibenden Früchten. Infolgedessen gehen immer mehr Kakaostöcke verloren, die Anbauflächen und damit der Kakaoertrag pro Parzelle sinken, was dramatische Folgen für die Bauern hat, die dadurch weiter verarmen und ihrerseits in einen Teufelskreis mit katastrophalen Folgen geraten:

  • Sie müssen immer mehr Kakaobäume anpflanzen, um auf stabile Erntemengen hoffen zu können.
  • Sie entwalden daher immer grössere Flächen und dringen dabei weiter und weiter in zuvor unberührte Gebiete ein.
  • Das Problem verschlimmert und verstärkt sich von Jahr zu Jahr, denn der einzige Schutz gegen die stets extremer werdenden Temperaturen sind eben die Wälder, die unaufhörlich zerstört werden.

Auf der einen Seite steht also ein menschliches Drama für diejenigen, deren Einkommen Jahr für Jahr sinkt, und auf der anderen Seite eine enorme ökologische Herausforderung in den Regionen, die erst seit kurzem mit dem Anbau beginnen können und die unbedingt vermeiden müssen, die gleichen Fehler wie die ersten zu begehen.

Glücklicherweise gibt es Alternativen zu dieser Art von Anbau, wobei die Herausforderung darin besteht, die Millionen von Kleinbauern in genau diesen alternativen Techniken zu schulen, was allerdings nur in fairen und kurzen Produktionsketten mit der Unterstützung lokaler Akteure möglich ist.

Am Ende der Kette steht dann der Verbraucher, der bereit sein sollte, seine Schokolade von engagierten Händlern zu beziehen und ausserdem den Preis, der dem wahren Einsatz entspricht, für die Schokolade zu bezahlen, die er so sehr liebt und die er auch in Zukunft geniessen möchte.

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